Der Megatrend Nachhaltigkeit ist Grundlage für Entscheidungen in Wirtschaft, Politik und auf persönlicher Ebene – somit betrifft er auch den Tourismus. Er beeinflusst Unternehmen, Institutionen und Individuen. Dabei verändert er nicht nur einzelne Segmente oder Bereiche des sozialen Lebens oder der Wirtschaft, sondern formt ganze Gesellschaften auf allen Ebenen um - somit auch die AkteurInnen und Zielgruppen im Tourismus. Nachhaltigkeit hängt als einer der gesellschaftlichen Megatrends eng mit den Megatrends Mobilität, Individualisierung, New Work, Neo-Ökologie, Sicherheit und vielen weiteren zusammen.
Neo-Ökologie als Existenzgrundlage
Die globale Erderwärmung und der Klimawandel lösen gesellschaftliche Veränderungsprozesse aus. Das Ziel ist eine nachhaltige, ressourcenschonende Wirtschaft. Als neue Existenzgrundlage heißt es daher: „Klüger, nicht weniger“.
Auch die neue „Generation Global“ rückt immer mehr in den Fokus. Sie suchen nach einer gerechteren und nachhaltigeren Wirtschaft. Weg vom materialistischen Denken hinzu einem kritischen Konsum. Vor allem Sharing-Angebote, wie Carsharing, Car2Go oder Foodswapping werden selbstverständlicher. Indikatoren für Nachhaltigkeitsstrategien machen den Konsum und die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen messbar.
Einer Branche wie dem Tourismus fällt es zunächst vielleicht nicht unbedingt leicht, diese Trends aufzugreifen und Lösungen dafür zu entwickeln. Aber: Wenn wir unseren Lebensraum schützen und die Existenzgrundlage Tourismus sichern wollen, dann gibt es keine Frage des ob, sondern nur des wie!
Lebensraumkonzepte statt Vermarktungskampagnen
Was heißt das jetzt genau? Einfach gesagt: Es sollte eine verträgliche Tourismusentwicklung für Mensch und Natur sowie ein bewusster Konsum von Erlebnissen stattfinden. Mehr Klasse statt Masse. Verträglichkeit für Mensch und Natur herbeiführen. Regionale Produkte verwenden und ehrlich sein mit Leistungsversprechen zum den Buzzwords Nachhaltigkeit und Lebensraumkonzept.
Hierfür kann der Ansatz des Cradle to Cradle aufgegriffen werden. Was das genau ist? In seinem ursprünglichen Sinne bedeutet Cradle to Cradle die Entwicklung neuer Material-Kreislaufsysteme , sodass Rohstoffe und Produkte immer wieder verwertet werden können. Unser Lesetipp: Das Buch Cradle to Cradle von Michael Braungart und William McDonough (kein Affiliate-Link).
Interessen ausgleichen zwischen Touristen und der lokalen Bevölkerung
Bei der Gestaltung von Tourismus im Sinne eines Lebensraumkonzeptes weitet sich der Fokus vom "rein touristischen" hin zu einer ganzheitlichen Betrachtung. Spätestens seit der Pandemie hat man verstanden, dass hierfür auch die Interessen der Einheimischen berücksichtigt werden müssen. Das bedeutet konkret: Wenn die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung sich erhöht, dann führt das meist auch zu verbesserten Urlaubsqualität der Gäste. Und umgekehrt!
Binden Sie die lokale Bevölkerung mit ihren Wünschen und Erwartungen aktiv in die Entwicklung von Marken, Produkten, Tourismusstrategien und Marketingkonzepten ein. Zeigen Sie Transparenz bei Ihren Vorhaben und präsentieren sie diese der Bevölkerung. Ja, das ist aufwändiger als früher. Aber: Nur damit wird eine Verträglichkeit zwischen allen Interessengruppen herbeigeführt und es werden die lokalen Ressourcen nachhaltig genutzt, sodass sie auch unseren nächsten Generationen zur Verfügung stehen. Das ist der Ur-Begriff der Nachhaltigkeit!
Tourismuskonzepte von Menschen für Menschen - das ist unser Motto. Wir kennen die Bedürfnisse der Gäste und Nutzer und entwickeln darauf passende touristische Angebote. Sie haben Interesse an weiteren Informationen? Bitte kontaktieren Sie uns!
Dipl. Geogr. Tanja Brunnhuber
Inhaberin destination to market
