Elektromobilität wird ein immer wichtigerer Bestandteil in der Gesellschaft - somit auch im Tourismus. Destinationen, Gastgeber, Unterkunftsbetriebe, Gastronomen und touristische Leistungsträger müssen jetzt handeln, um sich mit e-mobilen touristischen Angeboten zukunftsfest positionieren zu können. Wer jetzt nicht anfängt, in Ladeinfrastruktur zu investieren, der wird in den kommenden Jahren aufgrund fehlender Lademöglichkeiten schlichtweg Gäste und Besucher verlieren.
Umso mehr freut es uns, dass wir den Bayerischen Fernwege e.V. seit 2019 bei der Entwicklung des Leitproduktes "E-mobile Deutsche Alpenstraße" unterstützen durften. Mobilität und Tourismus verbinden, Bayerische Originale e-mobil erlebbar machen und hierfür sichtbare Angebote schaffen – das war die spannende Aufgabe. Im Mai 2022 haben wir auf dem Netzwerktreffen des Bayerischen Fernwege e.V. die Projektergebnisse präsentiert.
E-mobile touristische Leitproduktentwicklung auf der Deutschen Alpenstraße
Das Ergebnis der intensiven jahrelangen Arbeit kann sich sehen lassen: Im DERTOUR Deutschlandkatalog sind ab sofort zwei Reiserouten buchbar, welche ein komfortables Reisen mit einem Elektrofahrzeug entlang der 484 km langen Deutschen Alpenstraße ermöglichen. Buchbar im Reisebüro und auf allen digitalen Kanälen. Ein ganz besonderes Schmankerl ist die ganzseitige Gestaltung der Umschlag-Rückseite – bei einer Katalogauflage von rund 500.000 Stück wird die Deutsche Alpenstraße mit ihren e-mobilen Angeboten auch hiermit sichtbar.
B2B Wissensvermittlung im Tourismus = Nachhaltigkeit leben
Acht E-Sprechstunden zu Elektromobilität im Tourismus, eine e-mobile Informationsbroschüre speziell für Touristiker, die Einbindung von ExpertInnen, BeraterInnen, aber auch AkteurInnen jenseits des Tourismus wie EnergieversorgerInnen und ServiceanbieterInnen rund um die Elektromobilität sollte den Einstieg der touristischen PartnerInnen und Destinationen in die Elektromobilität erleichtern und hat alle Beteiligte motiviert, an die Elektromobilität aktiv ranzugehen und genau passende Maßnahmen für die jeweiligen Kommunen, Betriebe und Destinationen selbst umzusetzen.
Förderprogramme zu Elektromobilität im Tourismus
Bis Projektende haben rund 20% der beteiligten Destinationen und Unterkünfte entlang der Deutschen Alpenstraße in Ladeinfrastruktur investiert, weitere werden folgen. Besonders freut uns, dass wir mit unseren Erfahrungswerten inhaltlich zum während der Projektlaufzeit initiierten Förderprogramm beitragen durften. Die hohe Abrufquote des Förderprogrammes bestätigt, dass wir damit genau richtig unterwegs waren. Abgewickelt wurde das Programm durch die Kompetenzstelle Elektromobilität von Bayern Innovativ.
Transformationsprozesse im Tourismus erfordern neues Denken
Hier gibt es noch Wachstumspotenzial: Trotz großer Bemühungen sowohl kleine als auch große AnbieterInnen mit ins Boot zu holen, konnte während der Projektlaufzeit kein durchgängiges Sharing- oder Verleih-Angebot entlang der Deutschen Alpenstraße gelauncht werden.
Jedoch konnten wir unter anderem neue Angebote für die Schließung der letzten Meile, die Kommunikation klimafreundlicher An- und Abreisemöglichkeiten sowie Angebote für individuelle Mikromobilität vor Ort ins Leben rufen. Einige Destinationen wie der Naturpark Ammergauer Alpen, Lindau im Bodensee oder das Biohotel Eggensberger machen es uns bereits vor und bieten individuelle e-mobile Sharingangebote vor Ort an.
Elektromobilität im Tourismus sichtbar machen: Tue Gutes und spricht darüber!
Was nützt das schönste Leitprodukt, wenn man nicht darüber spricht. Auch darum haben wir uns gekümmert und eine Vielzahl an Kooperationen ins Leben gerufen, die es bis dato so noch nicht gab: Emobilhotels, Cirrantic mit dem Ladeatlas Bayern, Ecocamping, eine Wanderausstellung mit Bayern Innovativ welche von Kommunen gebucht werden kann, Präsenz auf der IAA Mobility, Podcasts, Blogs, und vieles mehr. Auch durch eine aktive Pressearbeit erhielten wir Sichtbarkeit. Einige Pressereisen finden erst noch statt, viele sind bereits unterwegs gewesen. Vielen Dank hier auch an das Team von Wilde und Partner!
Mobilitätskonzepte als Verbindung von Alltag und Tourismus: Lebensraumgestaltung
Mobilitätskonzepte in Verbindung von Alltag und Tourismus stehen nun auf der Agenda. Das ist zwar eine bisher ungewohnte und gegebenenfalls neue Aufgabe für den Tourismus, aber als Querschnittsbranchen wissen wir doch, wie es geht: Schnittstellen schaffen, Synergien nutzen, kommunizieren, Produkte entwickeln.
Alles in allem eine sehr intensive und innovative Sache, die wir gestalten durften. Das offizielle Projektende ist nun erreicht, doch das Thema wird uns weiterhin beschäftigen. Erst vor kurzem war in der ZEIT wieder eine Umfrage zu lesen, wo das Auto (leider!) weiterhin das beliebteste Verkehrsmittel bleibt. Bis wir eine definitive Verkehrswende einleiten können, sollten wir zumindest versuchen, gute Alternativen zu entwickeln und die Belastungen aus dem touristischen Verkehr so gering wie möglich zu halten.
Tourismuskonzepte von Menschen für Menschen - das ist unser Motto. Wir kennen die Bedürfnisse der Gäste und Nutzer und entwickeln darauf passende touristische Angebote. Sie haben Interesse an weiteren Informationen? Bitte kontaktieren Sie uns!
Dipl. Geogr. Tanja Brunnhuber
Inhaberin destination to market