Ein ungewöhnlicher Workshop: Generation Alpha und Z am Tisch

Was zunächst wie eine einfache Übung erschien, entwickelte sich zu einem echten Augenöffner. Junge Menschen in die Planung und Gestaltung ihrer eigenen Zukunft einzubeziehen, wird in der Beratungswelt noch oft unterschätzt. Häufig herrscht die Meinung vor, dass Jugendliche wenig Einfluss auf Entscheidungen haben sollten, da die eigentlichen Entscheidungsträger ihre Eltern seien. Diese Sichtweise führt dazu, dass Marketingstrategien und Kommunikationsmaßnahmen überwiegend auf Erwachsene ausgerichtet sind – die Eltern als Hauptzielgruppe für Produkte und Dienstleistungen.

Besonders im Tourismus zeigt sich dieses Muster deutlich: Hier liegt der Fokus vieler Marketingmaßnahmen auf Familien mit kleinen Kindern oder auf kinderfreien Erwachsenen, die sich nach Ruhe und Erholung sehnen. Angebote, die sich speziell an Jugendliche richten, werden oft als wenig lukrativ betrachtet. Doch der Workshop hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, diese Annahme zu hinterfragen. Die jugendlichen TeilnehmerInnen brachten eine Fülle an frischen Ideen und Perspektiven ein, die nicht nur innovativ, sondern auch äußerst relevant für die Gestaltung zukunftsfähiger Angebote sind. Sie sprachen über ihre Wünsche, Bedürfnisse und auch über die Herausforderungen, mit denen sie in ihrer Lebenswelt konfrontiert sind. Gerade und besonders wertvoll für die Definition der Zielgruppen, welche durch die Marketingstrategie angesprochen werden sollen. Wir haben eine Persona "Jojo, Marek, Annika und Noah" als neue Zielgruppe definiert, die bisher nirgends auf dem Radar war. Und das ist schlichtweg wunderbar!

In der Diskussion wurde schnell klar, dass wahre Innovation und nachhaltiger Erfolg nur dann entstehen können, wenn wir die Stimmen aller Betroffenen hören und berücksichtigen – besonders die der jungen Generation, die von den Entscheidungen der heutigen Zeit am stärksten betroffen sein wird. Es geht darum, sie nicht nur als zukünftige Konsumenten zu betrachten, sondern als aktive Gestalter ihrer eigenen Lebensräume. Denn sie sind es, die die Zukunft erleben und prägen werden.

Das Beispiel aus dem Workshop zeigt, wie tiefgründig die Beiträge der Jugendlichen waren: Sie äußerten den Wunsch nach mehr nachhaltigen Angeboten in ihrer Umgebung, nach Freiräumen zur Selbstentfaltung und nach Beteiligungsmöglichkeiten, um ihre Ideen und Visionen umzusetzen. Diese Bedürfnisse stehen im Einklang mit globalen Trends wie Nachhaltigkeit und Partizipation, die immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Deshalb stelle ich mir – und Ihnen – die Frage: Wie können wir in unseren Projekten sicherstellen, dass die Stimmen derjenigen gehört werden, die am stärksten von den Ergebnissen betroffen sind? Wie können wir sicherstellen, dass die zukünftigen Generationen in die Gestaltung ihrer eigenen Zukunft einbezogen werden? Dies sind Fragen, die uns dazu auffordern, über den Tellerrand hinauszuschauen und neue Wege der Partizipation und Mitbestimmung zu finden.