Das Olympische Feuer in Bad Tölz ist gelöscht und Athleten, Helfer und Organisatoren sind nach vier sehr spannenden, emotionalen und sportlich fordernden Tage längst wieder in ihrem Alltag angekommen. Über 600 AthletInnen und mehr als 300 freiwillige HelferInnen machten die Special Olympics, das ist die Olympiade für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung, genau zu dem, was sie war: Ein berührendes, beeindruckendes und einzigartiges Erlebnis, was nun auch in unserem Herzen einen festen Platz gefunden hat.
Inklusion betrifft uns alle - auch im Tourismus
Als ehrenamtliche Helferin hat Tanja Brunnhuber während der Spiele die finnische Floorball-Mannschaft begleiten. Acht Spieler und zwei Trainer aus Finnland sowie fünf weitere Mannschaften aus Österreich, der Schweiz, Rosenheim, Bad Tölz und Memmingen bestätigten, welch wichtige Rolle der Sport im Leben aller Menschen einnehmen kann – und das in egal welcher sportlicher Intensität.
Allerdings waren die Finnen im Floorball schlichtweg unschlagbar. Im letzten Spiel, dem Freundschaftsspiel aller Mannschafts-Trainer gegen die finnische Mannschaft, gewonnen sie auch dieses Spiel haushoch. Die Jungs trugen zu Recht ihre Goldmedaillen stolz durch die Stadt und genossen es, von PassantInnen in der Fußgängerzone angesprochen zu werden. Wie schön das auch für mich als Betreuerin war kann ich kaum wiedergeben.
Der Mensch im Mittelpunkt von nachhaltigen Tourismusstrategien
Die vier Tage bei den Special Olympics Winterspielen 2023 haben gezeigt, wie der Sport uns alle vereint. Dabei vereinfachten und reduzierten wir uns auf das menschlich Wesentliche, nämlich das Gemeinschaftsgefühl und den Teamspirit. Beides wurde sowohl von den SportlerInnen als auch von den BetreuerInnen gelebt.
Wir verbinden mit den Special Olympics Winterspielen 2023 in Bad Tölz emotional berührende Erlebnisse und die Bestätigung, dass Lebensraumgestaltung und Gemeinwohl viel mehr ist als nur Konzepte und Strategien zu entwickeln. Es bedeutet, sich auf die Menschen einzulassen und miteinander zu kommunizieren.
Die Gestaltung unseres Lebensraums basiert nicht nur auf einer ökologischen und ökonomischen, sondern auch auf einer sozialen Nachhaltigkeitsstrategie.
Das bedeutet natürlich auch, nicht nur die Gäste, sondern auch MitarbeiterInnen mit körperlichem und geistigem Handicap zu inkludieren. Sie sind die ExpertInnen und wissen, worauf es ankommt und was berücksichtigt werden muss.
Das Hotel einsmehr in Augsburg (Link) macht es uns vor, indem die Hälfte der Angestellten mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung dort arbeiten. Für dieses Vorzeigebeispiel und Engagement im Bereich Inklusion erhielten sie vom ADAC den Tourismuspreis Bayern 2023.
Inklusion bedeutet Engagement und Zielgruppenorientierung im Tourismus
Mit diesem Blogbeitrag möchten wir darauf aufmerksam machen, wie wichtig es ist, nicht nur die Begriffe "Reisen für Alle" (Link) und "Barrierefreiheit" zu kennen, sondern diese auch wirklich in der Praxis umzusetzen.
In der Tourismusberatung werden diese Themen noch nicht allzu sehr betrachtet oder laufen oftmals nur "nebenher". Dabei spielt auch im Aktivtourismus Barrierefreiheit und "Reisen für Alle" eine wichtige Rolle.
Zwei Veranstaltungstipps zu barrierefreien Tourismus
Am 15. März 2023 findet das digitale Netzwerktreffen zu Barrierefreiheit Tourismus der Bayern Tourismus Marketing GmbH statt. Anmeldung hier.
Zwei Tage später, am 17. März 2023, veranstaltet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) den 11. "Tag des barrierefreien Tourismus" und bietet dadurch eine Diskussionsplattform, um auf das Thema stärker aufmerksam zu machen und Entwicklungen aufzuzeigen. Anmeldung hier.
Tourismuskonzepte von Menschen für Menschen - das ist unser Motto. Wir kennen die Bedürfnisse der Gäste und Nutzer und entwickeln darauf passende touristische Angebote. Sie haben Interesse an weiteren Informationen? Bitte kontaktieren Sie uns!
Dipl. Geogr. Tanja Brunnhuber
Inhaberin destination to market